Mai, kühl und nass, füllt dem Bauern Scheun´ und Fass. Dieser bekannte Spruch ist weniger eine Zustandsbeschreibung, als vielmehr ein Wunsch, der sich auf normale Wetterverhältnisse im Laufe einer Wachstumsperiode richtet. Nach dem übermäßig trockenen Vorjahr waren die Regenfälle im Frühling besonders wichtig. Wir wissen aber, dass die normale Bodenfeuchte noch nicht erreicht wurde, auch nicht durch den Regen am Ende des Monats April. Dieser hat allerdings, nicht nur zur Freude der Feuerwehrleute, die bereits wieder gestiegene Waldbrandgefahr verringert. Sehen wir also den Dingen mit einer gewissen Gelassenheit entgegen, auch wenn wir wissen, dass sich extrem trockene Jahre immer wieder ereignen können. Das Wettersystem der Erdatmosphäre ist ein großer Zufallsgenerator. Zu dessen Betrieb wird auch nicht die Beihilfe des Menschen mit seiner Industrie und dem dadurch bedingten zusätzlichen CO2-Ausstoß benötigt. Man lese dazu über das Jahr 1540, also lange vor dem Industriezeitalter, und die damalige, schreckliche Dürrekatastrophe in Europa nach, bei der es 11 Monate nicht regnete und Flüsse wie Rhein und Elbe trockenen Fußes durchschritten werden konnten.