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70. STIFTUNGSFEST

Das 70. Stiftungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Großschönau
(Artikel aus der „Oberlausitzer Presse“ vom 11. Dezember 1928) 

Am Sonnabend Abend feierte die Freiwillige Feuerwehr Großschönau in dem festlich geschmückten Weinhaussaal ihr 70jähriges Bestehen. Es war heilige Ehrenpflicht für die Wehr, bevor sie sich in festlicher Stimmung im Weinhaussaal vereinigte, der ihr im Tode vorausgegangenen und der auf dem Felde der Ehre gebliebenen 33 Kameraden an der geweihten Stätte, am Denkmal, in Treue und Dankbarkeit zu gedenken. Kurz nach 4 Uhr marschierte die aus Abordnungen jedes Zuges zusammengestellte Abteilung nach dem Kriegsdenkmal. Ein Quartett der Brendelschen Kapelle intonierte „Mag auch die Liebe weinen“ und dann sprach Abteilungsführer ENGELHARDT Worte ehrenden Gedenkens, die er ausklingen ließ unter Kranzniederlegung in das Gelübde: „Ewige Ehre den Toten“ und den THEORDOR KÖRNERSCHEN Heldengesang: „Wer so wie Ihr den großen Schwur gelöst, wer so für Gott und Vaterland gefallen, der lebt im Herzen seines Volkes fort und kämpft sich oben in das ewige Leben“. Die Musik spielte die erste Strophe des Liedes vom guten Kameraden und dann nahm man Abschied in ernstem Schweigen von den toten Kameraden.....

Kurz nach halb 8 Uhr eröffnete die Brendelsche Kapelle mit einem Begrüßungsmarsch den Festabend und der Kommandant, Fabrikbesitzer RICHARD GOLDBERG, tat zum 40. Mal dasselbe hierauf in Worten. Die Ouvertüre zur Operette „Die Landstreicher“ von Ziehrer leitete zu der Begrüßungsansprache Abteilungsführer Engelhardt über, in welcher derselbe die als Ehrengäste erschienenen Spitzen der Ortsbehörden, Bürgermeister Neubauer, Amtsgerichtsrat Dr. Kunze und Zollinspektor Herzog sowie weiter die passiven Mitglieder, Ehrenhauptmann Friedrich und die Kameraden aus Neusalza-Spremberg mit Branddirektor Hünlich an der Spitze, aus Langenwolmsdorf, aus Waltersdorf, von der Sanitätskolonne und von der Bahnhofsfeuerwehr sowie von der Freiwilligen Turnerfeuerwehr in Warnsdorf und die Herren von der Gendarmeriestation begrüßte. Das Gemeindeverordneten-Kollegium war nur (!) durch Frau Bräunling und den Vorsitzenden des Feuerlösch-Ausschusses, GB Winger, vertreten, die besonders begrüßt wurden. Der Redner, der noch den toten Kameraden eine Ehrung erwies, der sich die Festversammlung durch Erheben von den Plätzen anschloss, schloss mit einem begeistert aufgenommenen Hochruf auf den Reichspräsident von Hindenburg. Das Deutschlandlied wurde anschließend gesungen. Es folgte im weiteren Verlauf der Vortragsfolge der vom Kam. FIEBIGER dem Kommandanten gewidmete „Jubiläumsmarsch“ und dann spielte mit der ihm eigenen Fertigkeit und feinen Einfühlung Lehrer MAX KRAUSE die „Troubadour-Paraphrase“ von Franz Lißt. Adjutant KARL GOLDBERG ließ hierauf die Blicke rückwärts schweifen und erstattete in kalten Zahlen, hinter denen aber viel Leben und Tätigkeit für das Wohl der Ortsbewohner steht, nachstehenden Bericht über die letzten 20 Jahre der Wehr (über die ersten 50 Jahre ist bereits eine Festschrift herausgegeben. D. Schriftl.): 


Gott zur Ehr, dem Mächten zur Wehr! 

Mit dem Wunsche: „Mögen die Glieder der Freiwilligen Feuerwehr Großschönau fest zusammenstehen bleiben wie bisher: „Alle für Einen, Einer für Alle, denn nur im festen Zusammenhalt liegt die Gewähr des Gelingens, kann das Gute, wenn auch vom Einzelnen ausgehend, für alle nutzbar gemacht werden“, schloss die Festschrift zur goldenen Jubelfeier 1908, die auf Grund des Aktenmaterials von unserem Ehrenhauptmann Herrn CARL FRIEDRICH verfasst war. Zu einem Rückblick anlässlich der Feier des 70jährigen Bestehens der Wehr am 8. Dezember 1928 entnehmen wir zur Vervollständigung dieser Festschrift das Folgende: Am 5. Juni 1858 wurde mit 61 Wehrmännern als „Rettungscorps“ die Wehr, welcher Name 1878 in „Freiwillige Feuerwehr“ umgewandelt wurde, gegründet. Der erste Corpsführer war Herr Damastfabrikant August Ender, sein Stellvertreter Herr C. David Goldberg. 1866 trat der bewährte Kommandant, Herr Ender, von seinem Posten zurück, an dessen Stelle 1875 Herr C. G. Wenzel trat. Diesem folgten 1880 Herr Fabrikbesitzer Arthur Rückert, 1881 Herr Kaufmann Carl Eduard Friedrich und seit dem 17. April 1888 führt die Freiwillige Feuerwehr Großschönau Herr Fabrikbesitzer Richard Goldberg. Verschiedene Umstände, besonders aber der Bericht über die Inspektion der Wehr durch das Landesausschussmitglied Herrn Buddeberg-Zittau, nach welchem die vorhandenen Werke usw. den neuen Anforderungen der Feuerlöschtechnik nicht mehr genügten, machten in den achtziger Jahren eine durchgehende Erneuerung der Geräte und Neueinteilung der Wehr erforderlich. Ein neues Grundgesetz wurde geschaffen, ein neues Ererzierreglement infolge Gründung eines Verbandes der Wehren im amtshauptmannschaftlichen Bezirk Zittau zur Förderung eines engeren Zusammenschlusses ausgearbeitet, um eine intensivere Durchführung einheitlicher Ausbildung und der sonstigen Ausgaben des Lösch- und Feuerwehrdienstes zu ermöglichen. Mit der Lösung dieser Aufgaben begann bereits Herr Fabrikbesitzer Arthur Rückert, der aber leider aus gesundheitlichen Rücksichten nach einjähriger Tätigkeit von seinem Posten zurücktreten musste und in seinem Nachfolger Herr Carl E. Friedrich den rechten Mann erhielt, der umsichtig weiterbauend, den Grund zur jetzigen Gliederung und Organisation der Wehr legte. Seit 1888 hat diese Ausbauarbeit im Dienste der Nächstenliebe unser jetziger Kommandant, Herr Fabrikbesitzer Richard Goldberg, in aufopfernder Tätigkeit bis heute fortgesetzt. Ihm verdankt die Wehr Jahre steten Aufschwunges, steten Fortschreitens, steter innerer Festigung und steten Ausbaues. 

1908, zum goldenen Jubelfeste, betrug der Bestand der Wehr: Oberleitung 5 Mann Kommando 2 Mann Dem Kommando zugeteilt 5 Mann 12 Mann 

1. Abteilung (Niederdorf): 2 Steigerzüge 37 Mann 2 Spritzenzüge 55 Mann 92 Mann

2. Abteilung (Mitteldorf): 2 Steigerzüge 31 Mann 2 Spritzenzüge 40 Mann 1 Absperrzug 20 Mann 91 Mann 

3. Abteilung (Oberdorf): 2 Steigerzüge 29 Mann 2 Spritzenzüge 35 Mann 64 Mann 

4. Abteilung (Waltersdorfer Straße und Neuschöneu): 1 Steigerzug 14 Mann 3 Spritzenzüge 43 Mann 1 Wachzug 27 Mann 84 Mann 

zusammen: 343 Mann außerdem: Ehrenmitglieder 7 Unterstützende Mitglieder 259

Die Wehr bediente 1908: 9 Spritzenwerke mit Zubehör, davon 7 mit abnehmbaren Vorderwagen, für Mannschaftstransport eingerichtet 1 zweirädrige mech. Schiebeleiter mit 15 Meter Steighöhe 3 Oederaner Stützenleitern auf je einem zweirädrigen Wagen 4 Schlauchwagen mit je 300 Meter Schlauch 3 Gerätewagen mit verschiedenen Geräten, u. a. ein Rettungsapparat 1 Ponton auf zweirädrigem Wagen 1 Krankentransportwagen, für zwei Feldbetten eingerichtet 1 Transportrad 1 Sauerstoffapparat, 4 Tragen, 15 Stück Samaritertaschen 1 Respirationsapparat, Patent König 

Soweit aus der Festschrift zum goldenen Jubelfeste und nun ein kurzer Rückblick auf die letzten 20 Jahre von 1908 bis 1928: Mit Hilfe der Gemeinde, mit Hilfe der unterstützenden Mitglieder und sonstigen Wohltäter konnte auch in diesen 20 Jahren unter der bewährten Führung des Kommandanten, Herrn Fabrikbesitzer Richard Goldberg, der unverrückt nur das eine Ziel im Auge hatte, die Wehr im Augenblicke der Gefahr jederzeit schlagfertig zu erhalten, alles planmäßig durchgeführt und dieselbe mit allen erprobten Neuerungen auf dem Gebiete des Feuerlöschwesens ausgerüstet werde. Den Posten eines stellvertretenden Kommandanten bekleideten: 

18.09.1908 bis 08.08.1910 Abteilungsführer Fabrikbesitzer Max Rückert 18.09.1910 bis 16.10.1919 Abteilungsführer Bauunternehmer Gustav Neumann 16.10.1919 bis 14.01.1926 Abteilungsführer Kupferschmiedemeister Hermann Frieslich 14.01.1926 bis 07.02.1928 Abteilungsführer Sägewerksbesitzer Johann Kliemann ab 07.02.1928 Abteilungsführer Buchdruckereibesitzer Hermann Engelhardt 

Die Gliederung der Wehr in 4 Abteilungen, von denen jede im Ernstfalle selbständig arbeiten kann, ist bestehen geblieben. Die einzelnen Abteilungen wurden inzwischen geführt: 
1. Abteilung: Kamerad Hermann Frieslich 1908 bis 12.06.1928 Kamerad Reinhold Hinke ab 12.06.1928 2. Abteilung: Kamerad Kurt Goldberg 1908 bis 20.03.1912 Kamerad Hermann Engelhardt ab 20.03.1912 3. Abteilung: Kamerad Gustav Neumann 1908 bis 15.07.1919 Kamerad Ernst Paul ab 15.07.1919 4. Abteilung: Kamerad Max Rückert & Karl Haebler i. V. 1908 bis 15.10.1910 Kamerad Joh. Kliemann & K. Haebler i. V. 05.1910 bis 12.06.1928 Kamerad Heinrich Fabian ab 12.06.1928

Die dem Kommando zugeteilten Kameraden bekleideten ihre Ämter als: Adjutant: 
Kamerad Hermann Wäntig 1908 bis 20.03.1912 Kamerad Kurt Goldberg 20.03.1912 bis 30.10.1916 Kamerad Karl Goldberg ab 14.01.1928 Schriftführer: Kamerad Hermann Wäntig 1908 bis 20.03.1912 Kamerad Kurt Goldberg 20.03.1912 bis 30.10.1916 Kamerad Karl Mosig ab 08.02.1920 Kamerad Heinrich Fabian ab 08.12.1920 Kamerad Oswald Steudtner ab 21.10.1926 Kassierer: Kamerad Max Haebler 1908 bis 08.03.1913 Kamerad Karl Goldberg ab 08.03.1913 Stabssignalist: Kamerad Ernst Rößler 1908 bis 28.04.1913 Kamerad Robert Arlt ab 28.04.1913 Korpsarzt: Herr Sanitätsrat Dr. Breusker 1908 bis Ende 1920 Herr Dr. med. Hoffmann Ende 1920 bis 02.05.1927 Herr Dr. med. Buhl ab 02.05.1927

Infolge ihrer Verdienst konnten zu Ehrenmitgliedern ernannt werden: 1908 der langjährige stellvertr. Kommandant Herr Zigarrenfabrikant Carl Linke 1908 Herr Emilo Schiffner-Rosario 1913 der langjährige Kassierer Herr Fabrikbesitzer Max Haebler 1914 der Gemeindevorstand a. D. Herr Ernst Eichler 

Aber nicht lange konnten sich die meisten der Vorgenannten dieser Auszeichnung erfreuen, der Schnitter Tod hielt reiche Ernte unter unseren Ehrenmitgliedern und auch unter den dem Kommando Angehörigen. Wir verloren von den Ehrenmitgliedern: 

1910 Herrn Zigarrenfabrikant Carl Linke - Großschönau 1913 Herrn David Goldberg - Oybin 1915 Herrn Friedrich Linke - Herrnhut 1817 Herrn Wilhelm Göhle - Kunnersdorf bei Bernstadt (einen Gründer) 1919 Herrn C. G. Wenzel - Großschönau 1921 Herrn Max Haebler - Großschönau 1921 Herrn Max Jordan - Berlin 1922 Herrn Sanitätsrat Dr. Feine - Dresden 1926 Herrn Gemeindevorstand a. D. Ernst Eichler von den Kommando-Angehörigen: 30.10.1916 Adjutant und Schriftführer Kurt Goldberg 08.07.1928 überz. Abteilungsführer Johann Kliemann Überdies gaben wir in den vergangenen 20 Jahren weiteren 59 Kameraden das Geleit. 

Der Weltkrieg 1914 - 1918 lichtete die Reihen der Wehr, denn alles wurde zu den Fahnen einberufen, aber wie draußen in den Schützengräben die Lücken wieder aufgefüllt wurden, so füllte auch in der Wehr die Jugend und das Alter die Lücken wieder aus. Aber 33 unserer Kameraden, die für ihr Vaterland, Heimat und häuslichen Herd kämpften, kehrten nicht wieder. Dieser wackeren Helden in stiller Wehmut und mit Dank erfüllten Herzen zu gedenken, ist auch an dieser Stelle Ehrenpflicht und ihre Namen mögen als vorbildliche deutsche Männer ins Gedächtnis zurückgerufen werden. Auf dem Felde der Ehre blieben: 1914 Steiger Ernst Hofmann, Felix Barthel, Spritzenmann Karl Kahlert, Armand Bechner 1915 Steiger Alwin Becker, Max Gustav Arlt, Obersamariter Hermann Fröhlich, Spritzenmann Alwin Rößler, Reimund Gulich, Wehrmann Max Georg Friedrich, Ernst Gustav Linke, Karl Hermann Paul 1916 Steiger Gustav Goldberg, Wenzel Goth, Josef Rebske, Alwin Köhler, Spritzenmann Herrmann Knobloch, Hermann Milius, Wehrmann Alfred Raatz 1917 Steiger Alwin Hellmann, Karl Rößler, Emil Schulz, Alwin Menschel, Heinrich Emil Tannert, Spritzenmann Karl Julius Kahlert, Oskar Schiffner, Wehrmann Alwin Pietschmann 1918 Steiger Martin Tannert, Wilh. Hälschke, Hermann Tannert, Karl Goldberg, Spritzenmann Adolf Schlögel 1918 Steiger Ernst Karl Olbrich, seit 1915 vermisst geblieben Unser Dank an sie sei der starke Glaube an Deutschlands Zukunft, denn aus köstlicher Saat muss eine noch viel köstlichere Ernte erblühen. Den heimgekehrten Kriegern wurde am 08.02.1919 ein besonderer Empfang und Begrüßungsabend bereitet mit der Bitte an den Einzelnen, auch fernerhin der Feuerwehr treu zu bleiben, und jeder rechte Feuerwehrmann blieb auf seinen Posten. 

Ein am 08.08.1909 stattgefundener Fabrikbrand der Firma Friedrich Fabian jun. ergab die unbedingte Notwendigkeit zur Anschaffung von weiteren mechan. Schiebeleitern. Gemäß Beschluss der Führerversammlung vom 12.01.1910 wurde die Lieferung einer vierrädrigen, zwanzig Meter hohen mechan. Schiebeleiter der Firma Gebr. Kießlich-Patschkau zum Preise von 2320 Mark übertragen. Die Leiter übernahm zur Bedienung der 3. Steigerzug (Standort: Gerätehaus neben der alten Pfarre). Ermöglicht durch eine ansehnliche Beihilfe von der Landesbrandversicherungskammer lieferte die gleiche Firma im Jahre 1915 eine zweite vierrädrige, achtzehn Meter hohe mechan. Schiebeleiter zum Preise von 2500 Mark, die nach erfolgter Prüfung durch Herrn Brandinspektor Hermann - Dresden am 10.10.1915 in Dienst gestellt wurde. Die Bedienung liegt dem 1. Steigerzug ob (Standort: Ziegelei Bauer). Nach Vorführung einer Fladerschen Motorspritze im Mai 1913 wurde durch die Führerversammlung vom 11.03.1914 der Beschluss zur Anschaffung einer vierrädrigen Motorspritze mit Pferdebespannung (mit einer Minutenleistung von ca. 1000 Litern) gefasst und die Lieferung der Fa. Julius Müller - Döbeln zum Preise von 5000 Mark übertragen. Nach erfolgter Ablieferung wurden 3 Handdruckspritzen (die Werke der Spritzenzüge 2, 4 und 8) mit 2000 Mark in Zahlung gegeben und am 19.02.1915 abgeliefert. Die Prüfung und Übernahme des Müllerschen Werkes erfolgte am 01.09.1914 und ergab folgende Resultate: bei einem Strahl mit 20 mm Mundstück und 7 Atmosphären Druck 48 Meter Wurfweite, bei zwei Strahlen mit je 13 mm Mundstück und 8 Atmosphären Druck 31 Meter Wurfweite, bei vier Strahlen mit je 11 mm Mundstück und 8-9 Atmosphären Druck 30 Meter Wurfweite. Für die Motorspritze wurde dann noch ein Schlauchwagen, zum Anhängen eingerichtet, beschafft. Standort ist das Gerätehaus bei der Kirche. In den Wintermonaten musste dafür Sorge getragen werden, ein Einfrieren möglichst zu verhindern. Dies geschah anfangs durch Heizen des Raumes mit Petroleumöfen, dann durch Standortwechsel und Unterbringung bei der Firma C. G. Hänsch, letzthin im alten Standort durch elektrische Bestrahlung der empfindlichen Teile. Das erste Mal arbeitete und bewährte sich die Motorspritze beim Dachstuhlbrand eines Fabrikgebäudes der Firma Friedrich Fabian jun. am 02.06.1915. 

Im Jahre 1925 schaffte die Firma Richter & Goldberg zum eigenen Schutz ihrer Fabrikanlagen eine kleine Motorspritze, Fabrikat „Siegerin“ der Fa. E. C. Flader - Johannstadt, mit ca. 450 - 500 Liter als Minutenleistung an, im darauffolgenden Jahre folgten die Firmen C .G. Hänsch und J. G. Lieske & Häbler, welche je eine „Olbina“ mit ca. 500 Litern in Dienst stellten. Die „Olbina“, welche inzwischen ihren Siegeszug durch die Oberlausitz angetreten hat und von der Firma Hermann Olbrich - Großschönau gebaut wird, ist, da der Erbauer aktiv in den Reihen der Wehr steht, mit wertvollen, aus der Praxis hervorgegangenen Neuerungen versehen. In dankenswerten Weise haben die drei Firmen ihre Motorspritzen im Ernstfalle der Wehr und damit der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Die Bedienungsmannschaften der Werke - nur Mitglieder der Wehr - werden von der Freiwilligen Feuerwehr ausgerüstet, sind dem Kommando unterstellt, haben demzufolge auch jährlich mindestens 12 Übungen abzuhalten. 1927 fasste der hiesige Gemeinderat mit dem Gemeindeverordnetenkollegium den Beschluss zur Anschaffung von zwei kleinen Motorspritzen „Olbina“ mit ca. je 500 Litern Minutenleistung. Die nunmehr beiden gelieferten Werke, die Eigentum der Gemeinde sind, und ohne Schläuche, Verschraubungen je ca. 2600 RM kosten, wurden nach erfolgter Prüfung durch den Bezirksverbandsvorsitzenden Herrn Hauptmann Fischer a.D., Zittau, am 23.02.1928 in Dienst gestellt und zwar „Olbina 1“ für die 1. Abteilung mit Standort Spritzenhaus Thiele, Zittauer Straße. „Olbina 1“ trat an Stelle der Handdruckspritze 1, die ihren Standort wechselte und dem 7. Spritzenzug (Spritzenhaus Neuschönau) zur weiteren Bedienung übergeben, während die bisherige Spritze Nr. 7 dem 1. Spritzenzug als Reservegerät mit zugeteilt wurde. (Ein Vorderwagen für „Olbina 1“ fehlt noch.) „Olbina IV“ für die 4. Abteilung mit Standort Spritzenhaus Waltersdorfer Straße erhielt der 8. Spritzenzug. Der Vorderzug der alten 8. Spritze, welche defekt und in einem nicht mehr zuverlässig gebrauchsfähigen Zustand sich befindet, wurde entsprechend umgebaut und eingerichtet, dass die Motorspritze bequem angehangen werden kann, andererseits aber durch den Vorderwagen gleichzeitig Mannschaftstransport ermöglicht ist. An den Gerätehäusern hat sich nichts geändert, nur mussten verschiedene Reparaturen ausgeführt werden. Ab 20.03.1912 bekamen sämtliche Gerätehäuser elektrische Beleuchtung, deren Unterhaltung die Elektrizitätshalle der Gemeinde trägt. An Rettungsapparaten wurde im Jahre 1909 ein zweiter Rauchschutzapparat „König“ angeschafft. Zu dem ebenfalls im Jahre 1909 der Wehr von unserem Ehrenmitglied Herrn Max Jordan - Berlin geschenkten Sauerstoffapparat wurden 1927 drei neue Sauerstoffflaschen gekauft, so dass wir jetzt über 6 Flaschen zu je 150 Liter verfügen. 1920 stiftete ebenfalls Herr Max Jordan der Wehr ein Sanitätszelt. Das Doppelfahrrad, das zum Transport des Rauchschutzapparates diente, sich aber nicht bewährte, ist 1920 wieder verkauft worden. Den Rauchschutzapparat erhielt der 4. Steigerzug aus seinen Gerätewagen mit Standort Pfarre. Ebenso ist das Ponton für die seinerzeit eingerichtete Waffenwehr veräußert worden, da sich die geplante Einrichtung in der gedachten theoretischen Weise nicht praktisch erwiesen hatte und durchführen ließ. Wegen ungenügender Zuverlässigkeit für Feuerwehrzwecke wurde schließlich die alte zweirädrige mechanische Schiebeleiter mit 15 Meter Steighöhe (von der Fa. C. A. Schöne - Dresden geliefert) verkauft. Alle Neuerungen haben leider immer noch nicht eine stets gebrauchsfertige, durch Rauch und Nebel durchdringende Mannschaftslampe aufzuweisen. Die Wehr hat die verschiedensten Lampen ausprobiert, jedoch eine einwandfreie noch nicht ausfindig gemacht. Eine mit Dauertrockenbatterie ausgerüstete Lampe der Columbuswerke - Ludwigshafen ist einigermaßen brauchbar, jedoch ist der Lichtkegel infolge zu schwacher, normaler Birnen nicht so wie er sein möchte, aber immerhin die beste Lampe, die wir bis jetzt gefunden. Die Beleuchtung evtl. Brandstellen durch Scheinwerfer ist ebenfalls eine noch ungelöste Aufgabe der Wehr. Von den der Wehr gehörenden sechs selbsttätigen Handfeuerlöschapparaten Minimax sind zwei Stück im Laufe der Jahre unbrauchbar geworden. Diese wurden durch zwei neue 9 Liter-Apparate ersetzt. An Ausrüstungen und Bekleidungsgegenständen sind in der Berichtszeit, vor allem in den Nachkriegsjahren ab 1924, allerhand Neuanschaffungen und Ergänzungen zu verzeichnen, so u. a. ca. 1500 Meter Schlauch, 215 Paar Storzkuppelungen, 20 Übergangsstücke, 25 Tuchblusen für Führer, ca. 300 Meter Blusenstoff, 300 Mannschaftslederhelme usw. 

Die Freiwillige Feuerwehr verfügt Ende 1928 über folgende Züge und Geräte: 1. Abteilung (Niederdorf), Führer: Abteilungsführer Linke 1. Steigerzug: 1 vierrädrige mechanische Schiebeleiter, 18 Meter Steighöhe 2. Steigerzug: 1 Oederaner Stützenleiter Nr. 2 1 Gerätewagen Nr. 2 mit Reichenberger Rutschtuch 1 Rauchapparat 1. Spritzenzug: 1 „Olbina I“ (Gemeindeeigentum) 1 Handdruckspritze ohne Vorderwagen (alte Nr. 7) 9. Spritzenzug: 1 Handdruckspritze für Handzug 1. Hydrantenzug: 1 Schlauchwagen Nr. 1 mit 300 Meter Schlauch Wach- und Absperrzug: ohne Gerät Motorspritzenzug C.G. Hänsch: 1 „Olbina“ Privateigentum 2. Abteilung (Mitteldorf), Führer: Abteilungsführer Engelhardt 3. Steigerzug: 1 vierrädrige mechanische Schiebeleiter, 20 Meter Steighöhe 4. Steigerzug: 1 Gerätewagen Nr. 4 mit Rauchschutzapparat Motorspritzenzug: 1 vierrädrige Motorspritze mit ca. 1000 Liter Leistung 2. Hydrantenzug: 1 Schlauchwagen Nr. 2 mit 300 Meter Schlauch Motorspritzenzug J.G. Lieske & Häbler: 1 „Olbina“ (Privateigentum) III. Abteilung (Oberdorf), Führer: Abteilungsführer Paul 5. Steigerzug: 1 Oederaner Stützenleiter Nr. 5 6. Steigerzug: 1 Gerätewagen Nr. 6 mit Einreißgeräten usw. 5. Spritzenzug: 1 Handdruckspritze (Gemeindeeigentum) mit Vorderwagen 6. Spritzenzug: 1 Handdruckspritze mit Vorderwagen 3. Hydrantenzug: 1 Schlauchwagen Nr. 3 mit 300 Meter Schlauch Motorspritzenzug Richter & Goldberg: 1 „Siegerin“ (Privateigentum) IV. Abteilung (Waltersdorfer Str. und Neuschönau), Führer: Abteilungsführer Fabian 7. Steigerzug: 1 Oederaner Stützenleiter Nr. 7 7. Spritzenzug: 1 Handdruckspritze mit Vorderwagen 8. Spritzenzug: 1 „Olbina IV“ (Gemeindeeigentum) mit Vorderwagen 4. Hydrantenzug: 1 Schlauchwagen Nr. 4 mit 300 Meter Schlauch Samariterwesen: 1 vierrädrigen Krankentransportwagen für 2 Feldbetten eingerichtet 1 Sauerstoffapparat mit 6 Flaschen 4 Tragen und 15 Samaritertaschen 1 Sanitätszelt Zwecks schneller Beförderung von Feuerwehrleuten bzw. Geräten im Ernstfalle ist lt. kreishauptmannschaftlicher Verfügung vom 02.09.1926 um Genehmigung zur Benutzung von Lastkraftwagen nachgesucht worden. In dankenswürdiger Weise hat sich die Firma J. G. Lieske & Häbler bereit erklärt, wenn möglich, im Bedarfsfalle für schnellere Beförderung der Motorspritze ihren Lastkraftwagen zur Verfügung zu stellen. Die jetzige Mannschaftsstärke der Wehr beträgt: Kommando 6 dem Kommando zugeteilt 5 1. Abteilung 117 2. Abteilung 73 3. Abteilung 84 4. Abteilung 57 zusammen 342 Mann Die Zahl der Ehrenmitglieder 1 Die Zahl der unterstützenden Mitglieder 369 Von diesen Kameraden dienen unserer guten Sache 20 Jahre und länger und befinden sich im Besitz der vom Landesausschuss sächsischer Feuerwehren gestifteten Auszeichnungen: 149 Kameraden für 20jährige Dienstzeit 114 Kameraden für 25jährige Dienstzeit 37 Kameraden für 40jährige Dienstzeit 9 Kameraden für 50jährige Dienstzeit Ein Kamerad, überz. Zugführer Carl Richter vom 4. Steigerzug, gehört der Wehr nunmehr 60 Jahre an. 

Die Instandhaltung der Geräte und Ausrüstungsgegenstände erforderte hohe Kosten, die dank der Hilfe seitens der Gemeinde und weiter durch die freiwilligen Beiträge unserer unterstützenden Mitglieder in den Nachkriegsjahren gedeckt werden konnten. In eingetretenen Veränderungen sind aufzuführen: Durch die 1914 angeschaffte Motorspritze wurde der frühere 3. und 4. Spritzenzug zum Motorspritzenzug verschmolzen, aus dem 2. Spritzenzug, der ebenfalls sein Werk als Eintauschobjekt abgeben musste, wurde der neue Wach- und Absperrzug gegründet, welcher der 1. Abteilung zugeteilt ist. Der 8. Spritzenzug gab sein damaliges Werk ebenfalls ab und erhielt dafür Spritze Nr. 3, die nunmehr ausrangiert ist. Der alte Wach- und der alte Absperrzug bestehen nicht mehr. Aus diesen beiden Zügen wurden ab 04.09.1911 die 4 Hydrantenzüge gebildet, indem jeder Abteilung ein selbständiger Zug mit je einem Schlauchwagen zugeteilt wurde. In der Berichtszeit wurde ohne Satzungsänderung ab 20.01.1912 auf Anregung des damaligen langjährigen Kassierers, Herrn Fabrikbesitzer Max Haebler, die Kassenführung vereinfacht, und zwar werden Haupt-, Geräte-, Begräbnis- und Vergnügungskasse nur als Hauptkasse weitergeführt, Unterstützungskasse und Krankentransportwagenkasse bleiben bestehen. Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 22.04.1912 wurde § 16 des Grundgesetzes dahin abgeändert, dass auch die Sektionsführer zukünftig einer dreijährigen Wahlperiode unterstellt sind. Dieser Beschluss wurde durch die Änderung des Grundgesetzes, Wahlen betr., in der Hauptversammlung von 31.03.1928 umgestoßen, indem der einstimmige Beschluss auf Änderung dahingehend gefasst wurde: Die Wahl des Kommandos, der Führer und Sektionsführer erfolgt zukünftig bei unserer bestehenden Einteilung in 4 Abteilungen grundsätzlich auf 4 Jahre, später 2. und 4. Abteilung, wodurch erreicht wird, dass jeweils die Hälfte aller Führer bzw. Sektionsführer bei Neuwahl im Amte verbleibt. Es ist ein bestimmtes Schema aufgestellt, wonach zu wählen ist - und sich im Besitz eines jeden Führers befindet. Im Frühjahr 1926 ist von Seiten der Gemeinde den einzelnen Haushaltungen die neue Feuerlöschordnung zugestellt worden. Ferner ist die Gemeinde gemäß Schreiben des Gemeinderates vom 15.02.1927 eine Versicherung gegen Unfall usw. für Feuerwehrleute, die im Dienst auf irgendeine Weise zu Schaden gekommen sind, eingegangen, und zwar sind die Leistungen der Versicherung: RM. 3000,- für den Todesfall RM. 6000,- für den Invaliditätsfall RM. 3,- als alltägliche Entschädigung bei Arbeitsunfähigkeit Bei einigen in der Berichtszeit stattgefundenen Bränden ist mitunter Klage geführt worden über ungenügende Alarmierung und in einigen Fällen über das Verhalten des Publikums. Ungenügende Alarmierung war in den Kriegsjahren ab 1916 durch teilweise oder gänzliche Stillegung hiesiger Betriebe. Es wurden daher als Ersatz nach Möglichkeit Fabrik- und Privatnachtwächter sowie die Beamten der Wach- und Schließgesellschaft mit besonderen Alarmhupen ausgerüstet, die Nachtschutzleute hatten verlängerten Dienst bis früh 4 Uhr. Der Brand der Blasigschen graphischen Werkstätte am 27.11.1925 gab dann die Veranlassung, dass diejenigen Kameraden, die Telefonanschluß haben, bei Ausbruch eines Schadenfeuers durch das hiesige Postamt sofort benachrichtigt werden sollen, und diese Art der Verständigung ist weiter ausgebaut worden. Gemäß Beschluss der Führerversammlung vom 30.08.1928 wurde nunmehr bei der hiesigen Gemeinde ein Gesuch eingereicht um Bewilligung zur Neuaufstellung von 3 Telefonanschlüssen für 3 Kameraden, die noch nicht Teilnehmer sind sowie Anbringung von 8 Nachtweckern für bereits teilnehmende Kameraden. Dem Gesuch ist seitens des Gemeindeverordnetenkollegiums stattgegeben worden und wird die Ausführung in nächster Zeit erledigt. Durch diese Maßnahme soll nun gleichzeitig die erste und schnellste Alarmierung der Mannschaften für den Ernstfall im Orte und ebenso die Alarmierung der betreffenden Werke für nachbarliche Hilfe geregelt werden. Nach dem Grundgesetz des Landesverbandes sächsischer Feuerwehren ist jede Wehr verpflichtet, nachbarliche Hilfe im Umkreise bis zu 6 Kilometer und zwar mit den besten Geräten unentgeltlich zu leisten. Für unsere Wehr kommen als Nachbargemeinden, denen wir im Ernstfall Hilfe zu bringen haben, in Frage: Hainewalde, Bertsdorf, Jonsdorf, Waltersdorf mit Saalendorf und Herrenwalde, Niedergrund, Warnsdorf und Spitzkunnersdorf. Darauf bezugnehmend enthält das hiesige Postamt die entsprechenden Verzeichnisse zum Anruf „Feuer im Ort“, „Feuer auswärts“, z. B. Hainewalde, Waltersdorf usw. Diese Anordnungen gelten für unsere Wehr. Im übrigen aber sind mit den Nachbargemeinden Hainewalde und Waltersdorf Abmachungen getroffen, dass diese Wehren bei Bränden in Großschönau nur auf Anruf Hilfe leisten. Das Gleiche gilt für Warnsdorf, wohin unsere Wehr aber auch im Ernstfalle nur auf Anruf ausrückt. Gleichzeitig erfolgte die Neueinteilung der Signalisten und Ausbildung neuer Signalisten, deren Zahl jetzt 12 beträgt. Für die Alarmierung hoffen Kommando und Führerschaft vorläufig ihr alles und Bestes getan zu haben, da der sehnliche Wunsch nach einer elektrischen Alarmanlage infolge ihrer hohen Kosten noch nicht erfüllt werden kann. Ein Zukunftswunsch der Wehr ist auch der Bau eines Unterkunftshauses für einen vollständigen Löschzug, durch den gleichzeitig die Unterbringung der großen Motorspritze bzw. ihrer erwünschten Nachfolgerin, Autospritze, gelöst würde. In der Berichtszeit sind folgende Brände zu verzeichnen: 01.01.1908 Zimmerbrand Hotel Post 08.06.1909 Brand eines Waggons Briketts auf dem Bahnhof 08.08.1909 Fabrikbrand der Firma Friedrich Fabian jun. 26.05.1910 Brand des Lagerschuppens der Firma C.G. Hänsch 06.04.1911 Kellerbrand Warenhaus Birnbaum 28.08.1911 Teerbrand bei Michel, Jonsdorfer Straße 27.04.1913 Waldbrand Jonsdorf - Waltersdorfer Flur 02.05.1914 Brand einer Strohfeime bei Gutsbesitzer Lindner 11.06.1914 Brand Pferdestall Destill. Wenzel, Niederdorf (Blitzschlag) 01.01.1915 Brand des elektrischen Mastes bei Schlossermeister Linke 02.06.1915 Fabrikbrand der Firma Friedrich Fabian jun. 20.07.1915 Brand Bädermeister Süß 21.07.1915 Brand Ernst Schiffner (früher Institut) 11.1915 Kellerbrand bei Carl Heinrich Schiffner (durch Nachbarn gelöscht) 03.12.1915 Brand Fleischermeister Sommer 28.06.1917 Brand im Wachhaus Milchhändler Heinrich (durch Nachbarn gelöscht) 12.08.1917 Brand Wohnhaus Byhain, Waltersdorfer Str. 370 28.08.1918 Brand des Lagerraumes der Firma Friedrich Fabian jun. 22.09.1918 Essenbrand in Neuschönau durch Glanzruß 18.09.1919 Platzen eines Salmiakgeist-Ballons Drogerie Osterlow, wobei der Rauchschutzapparat zum ersten Mal angewendet wurde 20.07.1920 Waldbrand Hofebusch 17.01.1922 Fabrikbrand Ander und Dornig 11.07.1922 Bodenkammerbrand in dem Frau Helene vw. Krause gehörigen Nebenhause 21.12.1923 Deckenbrand früheres Hotel Post 15.06.1925 Brand Tischlerei Alwin Michel, An der Sense 30.10.1925 Brand Girokasse (durch Minimax gelöscht) 27.11.1925 Brand Blasig - Krause (früheres Paradies) 04.01.1926 Brand Wohnhaus Gustav Krauspe, Niederdorf 10.11.1926 Nebengebäude Niedere Brauerei, Max Neumann gehörig 27.12.1926 Deckenbrand Villa Curt von Haebler 02.05.1927 Brand Kohlenraum Kupferhaus 01.07.1927 Brand Postamt (Blitzschlag) 07.08.1927 Brand Kellerhaus der Firma Wilh. Richter Nach Warnsdorf erfolgreich ausgerückt und bei Großfeuern tätig gewesen ist Spritze Nr. 6 neunmal. Nach Waltersdorf rückte zur Hilfeleistung Spritze Nr. 8 dreimal und nach Hainewalde Spritze Nr. 1 dreimal aus. Die große Motorspritze arbeitete je einmal in Warnsdorf und Waltersdorf. Auf ein 70jähriges Bestehen kann unsere Wehr zurückblicken. Es war Arbeit, Streben nach Erfolg und somit das Gefühl der Genugtuung für alle, die stets bemüht waren und treu blieben, ihren Pflichten und Aufgaben voll und ganz gerecht zu werden. Der Gemeinde, unseren unterstützenden Mitgliedern und all den Wohltätern, durch deren gemeinsame Hilfe es ermöglicht wurde, dass die Wehr auf diesem Höhepunkt steht. Kommando und Führerschaft, sämtlichen Mannschaften, sich ihrer Pflichten stets bewusst, allen, allen gebührt der herzlichste Dank. Und in diesem Sinne möge die Wehr weiter blühen, wachsen und gedeihen eingedenk ihres Wahlspruches: Gott zur Ehr - dem Nächsten zur Wehr! Die fleißige, mühevolle Arbeit wurde mit dankbarem Beifall belohnt. Kamerad Felix Sommer sprach sodann mit guter Betonung das nach einer schwedischen Sage verfasste Melodrama „Anna“ unter feinsinniger Begleitung von Max Krause auf dem Klavier. Leider ging Sinn und Wirkung des Vortrages durch die Unruhe im Saale vielfach verloren. Nunmehr folgten die Ehrungen für treugeleistete Dienste. Bürgermeister und Branddirektor Neubauer begrüßte die auf der Bühne aufgestellten Auszuzeichnenden, beglückwünschte dieselben im Auftrag des am Erscheinen verhinderten Amtshauptmann sowie im Namen der Gemeinde und führte insbesondere aus, dass der Feuerwehrberuf ein idealer sei, der nicht hoch genug gewertet werden könne. Aus diesem Grunde würde auch die Gemeinde jederzeit auf Seiten der Feuerwehr stehen und ihr Förderin und Helferin in jeder Weise sein. Es wurden sodann ausgezeichnet: Für 20jährige Dienstzeit mit dem Diplom des Landesverbandes: Wehrmänner Richard Brussig, Emil Lange, Gustav Emil Wenzel, Sektionsführer Paul Israel, Richard Tempel, Zugführer Oskar Vogt, Sektionsführer Oswald Wünsche, Wehrmänner Gustav Jermis, Karl Häbler. Für 25jährige Dienstzeit mit dem tragbaren Ehrenzeichen: Zugführer Reinhold Kluttig, Wehrmänner Emil Seibt, Bruno Schäfer, August Berndt, Hermann Kluttig, Karl Hänsch, Josef Ledel, Sektionsführer Hermann Scheeler. Für 40jährige Dienstzeit mit der vom Landesverband gestifteten Auszeichnung: Abteilungsführer Karl Häbler, überz. Zugführer Ernst Göhle, Sektionsführer Ernst Wilh. Paul, überz. Zugführer Ernst Kahlert, überz. Zugführer Emil Kern. Eine ganz besondere Freude war es der Wehr, der Festversammlung auch einen aktiven Feuerwehrmann mit einer 60jährigen Dienstzeit in Person des überz. Zugführers Karl Richter vorzustellen. Da ein so hohes Dienstalter zu den größten Seltenheiten gehört, hat der Landesverband hierfür noch keine Auszeichnung geschaffen und musste deshalb die Wehr selbst eine Ehrung für den wackeren Kamerad Richter schaffen, und sie tat dies durch Überreichung eines Frühstückskorbes, die Kommandant Goldberg selbst vornahm. Die reine Freude im Gesicht des Kameraden Richter bewies, dass die Wehr das Richtige getroffen hat. Die dem Kommando gewidmeten drei Feuerwehrmärsche ehrten die Ausgezeichneten, welcher Ehrung sich auch die Festversammlung anschloss durch Erheben von den Sitzen. Der Ortschronist Kahlert hatte für die Feier ein Festlied gedichtet, welches allgemein Beifall fand. Der Dichter hatte sein Bestes gegeben und der Hochruf auf ihn war wohlverdient. Mit der Burleske „Das elfte Gebot“ von Blatzheim hatte der Vergnügungsausschuss das Richtige getroffen, um einmal durch gewandtes Spiel die Lachmuskeln der Besucher recht in Bewegung zu setzen. Wohl selten hat das Spiel auf der Bühne einen derartigen Beifall selbst bei offener Szene gehabt. Mit dem Potpourri „Deutsches Land in Sang und Klang“ klang der Kommers und dann wurde getanzt und getanzt. Das Festbier ist verrauscht und der Verlauf in echt kameradschaftlichem Geist möge Bürgschaft für die Zukunft sein, dass in der Freiwilligen Feuerwehr zu Großschönau oberster Grundsatz bleibt: EINER FÜR ALLE, ALLE FÜR EINEN! Glück auf!

[Festschrift zum 50jährigen Jubiläum der FFW Großschönau von Karl Friedrich Chronik der FF Großschönau von Chronist BM Dieter Nachtwei.]