Das Bewusstsein dafür ist bei unseren tschechischen Nachbarn, nicht zuletzt wegen dieser dramatischen Ereignisse, stark ausgeprägt. In Tschechien gibt es regelrechte Wettbewerbe um die längste Schlauchleitung von Feuerwehren bzw. Jugendfeuerwehren. Die Feuerwehr Sloup v Čechách verfolgte das Ziel, dafür am 15. Juni einen neuen Rekord mit einer Leitungslänge von über 10 km aufzustellen. Eine Einladung zur Mitwirkung erging auch an die Nachbargemeinden in D und PL, so dass daraus ein förderungsfähiges, grenzüberschreitendes Projekt im Dreiländereck wurde. Die Jugendfeuerwehren aus Eckartsberg, Hainewalde, Großschönau-Waltersdorf, Jonsdorf und Seifhennersdorf meldeten ihre Teilnahme, und aus Polen kam die Jugendfeuerwehr aus Ruszów, einer Ortschaft aus der Gemeinde Węgliniec (Kohlfurt). Letztendlich nahmen 380 junge Feuerwehrleute aus ganz Tschechien, Deutschland und Polen teil und bauten gemeinsam einen „Kinderfeuerwehr-Fluss“ (DĚTSKÁ HASIČSKÁ ŘEKA) auf. Damit wurde eine durchaus reale Situation simuliert, vor der die „großen“ Feuerwehren bei ihren Einsätzen stehen. Es entstand eine Ringleitung aus 513 B-Schläuchen mit einer Länge von 10.260 m, die mit 28 Pumpen betrieben wurde (vgl. Karte). Das Wasser wurde dem Schwimmbad von Sloup entnommen und nach reichlich 10 km in der Schlauchleitung dort wieder eingespeist. Und, was auch wichtig ist, dabei wurden immerhin Höhenunterschiede von 68 m überwunden.

Dahinter stand eine durchdachte Organisation, die in den Händen von David Sobotka aus Sloup lag. Das mitgeführte Material der JFWen wurde dokumentiert und an die geplanten Standorte der Pumpen transportiert, es gab auch Dolmetscher. Für eine gute Verpflegung wurde gesorgt. Alle Feuerwehrfahrzeuge wurde auf dem Markt von Nový Bor (NÁMĚSTÍ MÍRU) ausgestellt, wo es dann später auch, nach der Hälfte der Strecke, eine kleine Fontäne gab. Um 13.00 Uhr begann die Aktion, nach dem Abschluss wurden die Jungen Feuerwehrleute samt Material abgeholt und zum Schwimmbad in Sloup transportiert, wo nach 18.00 Uhr ein festlicher Abend begann. Die Teilnehmer erhielten ein Dokument und eine Medaille aus böhmischem Glas zur Erinnerung. Später gab es ein Unterhaltungsprogramm, ein Abendessen mit Getränken und Live-Musik. Den Höhepunkt bildete dann eine große Feuerfontäne mit Lichtern und Musik.

Auf diese Weise war das Ereignis nicht nur eine Übung, verbunden mit einem neuen Rekord, sondern vor allem auch ein symbolischer Strom lebendigen Wassers, der Freundschaft und der Hilfe und Solidarität in Nachbarländern der Europäischen Union.

Auch hier bei uns in Großschönau geht es bald um Wasser, nicht nur um Bier, wie man angesichts des bevorstehenden Schissn´s glauben könnte. Am Sonnabend, dem 20. Juli, werden nachmittags wieder die Weberschiffchen losgelassen, um den Sieg auf der Lausur zu erringen. Unsere Kameraden freuen sich auf einen tollen Wettbewerb! Leider war auch der Antagonist des Wassers wieder einmal am Werk, denn am Dienstag, dem 25. Juni, brannte nachmittags eine Gartenlaube an der Hutberg-Straße. Die Flammen aus einer Feuerschale griffen auf die Gartenlaube, einen Schuppen und einen Baum auf dem Grundstück über. Unsere Feuerwehr konnte den Brand löschen. Der Laubenbesitzer wurde verletzt und kam zur weiteren Behandlung in das Krankenhaus. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung.

© Text CM, Bilder FFW /