Die letzten Einsätze

26.02.2024  Brandeinsatz  in Gartensiedlung am HUtberg Großschönau  Brand einer Gartenlaube
24.02.2024  Brandeinsatz  in Hörnitz Ernst Thälmannstraße  Brand eines PKW an
17.02.2024  Hilfeleistung  in Hutberg Großschönau  Gemeldete Hilfe Rufe aus

Aus unserer Galerie


Jahreshauptversammlung der Gemeindefeuerwehr

Bedingt durch die Corona-Pause und einige Nachwirkungen gab es seit 2021, keine Hauptversammlung der Gemeindefeuerwehr. Gemeindewehrleiter Norman Postler eröffnete die HV und kündigte wegen des erfolgten Wechsels einen Bericht der Wehrleitung in zwei Teilen an. Aber nicht nur deshalb wurde diese HV zu einer besonderen Veranstaltung, wie man später noch sehen wird Fabian Hälschke fasste seinen Part unter der Überschrift „Feuerwehr im Home Office“ zusammen und stellte fest: „Wir standen vor einer noch nie dagewesenen Situation Eine Vielzahl an Handlungsempfehlungen und Beschränkungen überflutete uns als Feuerwehr regelrecht. Was heute zählte, war morgen schon wieder hinfällig. Dadurch entstanden zusätzliche Belastungen und immer wieder neue Herausforderungen. Trotzdem war unsere Feuerwehr an jedem Tag in der Pandemie einsatzbereit. Eine wöchentliche Abfrage zum persönlichen Gesundheitsstatus gehörte ebenso dazu, wie die Maskenpflicht im Einsatzfahrzeug und an der Einsatzstelle. Alle haben das durchgehalten. Darauf können alle stolz sein.“

Er erinnerte auch daran, dass BM Frank Peuker in dieser Zeit mit Augenmaß und Menschlichkeit am Miteinander festgehalten und zu jeder Zeit um Normalität gerungen hatte. Besonders traurig war es, dass der direkte Kontakt mit den Varnsdorfer Freunden für 83 Tage verwehrt war. Der Grenzübergang war geschlossen und wurde durch Soldaten der tschechischen Armee bewacht. Aber am 6 Juni jedoch trafen sich die Partnerfeuerwehren anlässlich der von der Prager Regierung beschlossen Wiedereröffnung der Grenze ganz spontan. Man war sich einig: So etwas darf nie wieder passieren! Im NBL wurde über dieses von etwas Musik und einem Getränk begleitete und sehr erfreuliche Ereignis bereits berichtet.

Fabian Hälschke berichtete über die verschiedenen Einsätze in dieser Zeit. Dabei soll hier ein spezieller Löscheinsatz hervorgehoben werden, denn der Brand an der Bäckerei Schulz bleibt wohl besonders im Gedächtnis. Ein Anbau vom Lichterfest geriet in Brand und das gesamte Gebäude war in der Gefahr, vernichtet zu werden. Trotz des „Lockdowns“ und der ausgesetzten Dienste und Übungen wurden die Kameraden Herr der Lage, und so steht die Bäckerei noch. Kamerad Hälschke überbrachte den Anwesenden den ausdrücklichen Dank von Thomas Schulz und seines Bäckerei-Teams. Dieser von Herzen kommende Dank hatte auch noch eine kulinarische Seite, denn das reichhaltige Buffet für das Abendessen wurde von ihm spendiert. Dafür bedanken sich die Kameraden der Gemeindefeuerwehr herzlich. GWL Norman Postler berichtete über die personellen Veränderungen in der Feuerwehr und schwerpunktmäßig über die 58 Einsätze in der jüngeren Vergangenheit. Bei 17 Brandeinsätzen, 4 ausgelösten Brandmeldeanlagen, 35 Technischen Hilfeleistungen und 2 ABC-Lagen konnten 20 Menschen gerettet werden. Für 4 Personen kam leider jede Hilfe zu spät. Immer mehr verlagern sich die Aufgaben in Richtung Technische Hilfeleistung. Ob Verkehrsunfälle, Türnotöffnungen, bis hin zur Unterstützung des Rettungsdienstes bei Reanimation oder Tragehilfen. Das Aufgabenspektrum der Feuerwehr wird auf diese Weise größer, aber es bleibt keine Wahl, denn man kann sich die Einsätze nicht aussuchen, wenn Menschen Hilfe benötigen.

Eine besondere Qualität hatten die Einsätze bei den Waldbränden in der Böhmischen und Sächsischen Schweiz, die am 25. Juli 2022 ausgebrochen waren und sich über Wochen hinzogen. Auf Ersuchen der Varnsdorfer Feuerwehr wurde auf der Grundlage des Löschhilfevertrags gehandelt. Die notwenigen Abstimmungen erfolgten auf einem ganz kurzen Dienstweg, so dass die Ortswehr Großschönau zur Unterstützung der Tschechischen Kameraden in die Böhmische Schweiz ausrücken konnte. Mit dem Stv. Kreisbrandmeister Peter Seeliger wurden zuvor alle notwendigen Absprachen getroffen. Eine taktische Einheit der Feuerwehren Bertsdorf-Hörnitz, Niederoderwitz und Großschönau sowie dem StvKBM, bestehend aus einem Kommandowagen, drei Tanklöschfahrzeugen und einem Schlauchwagen wurde zusammengestellt und in Marsch gesetzt. Bei dem Versuch, die Ortschaft Mezná zu halten, mussten sich alle Einsatzkräfte vor einer Feuerwalze zurückziehen. Die Einzelheiten dazu sind unter dem Titel „Feuer und Wasser“ auf der Homepage nachlesbar. Inzwischen hatte sich das Feuer in die Sächsische Schweiz ausgebreitet. Das bedeutete, nach der Rückkehr aus Böhmen dorthin auszurücken und weiter zu kämpfen.

Während der Waldbrand in der Sächsischen Schweiz noch im Gange war, hätte auch unser Zittauer Gebirge beinahe seinen Wald eingebüßt. Während der „Historik Mobil“ wurde unter Dampf gefahren und es kam zu einem Brand am Ameisenberg. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr und mit dem Einsatz eines Hubschraubers aus Thüringen konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden. Die Durchführung der Veranstaltung, besonders vor dem Hintergrund der brennenden Wälder im Elbsandsteingebirge, wirft bis heute unbeantwortete Fragen auf.

Dann würdigte der GWL die Arbeit von Jugendfeuerwehr und Spielmannszug sowie die zusätzlichen Aktivitäten der Feuerwehr in der Gemeinde. Außerdem referierte er über die Erhaltung und en Ersatz der vorhandenen Feuerwehrtechnik. Er richtete seinen Dank an die Kameradinnen und Kameraden der aktiven Abteilungen, die bei Übungsdiensten und Einsätzen viele Stunden zum Wohle der Allgemeinheit opfern, gleichermaßen an die Jugendwarte, den Spielmannszug, die Alters-und Ehrenabteilungen und die Spender und Sponsoren der Feuerwehr. Sein Dank richtete sich aber auch an die Familienangehörigen und nicht zuletzt an die Vertreter der Gemeinde, also BM Frank Peuker, Sachgebietsleiter Rainer Milde, Ortsvorsteher Frank Feurich, Gemeinderat, Ortschaftsrat, sowie seinen Stellvertreter Fabian Hälschke, die Mitgliedern der Feuerwehrausschüsse, Danach trug Kamerad Felix Pavlik den Bericht der Jugendfeuerwehr Großschönau-Waltersdorf vor. Dieser kann unter www.feuerwehr-grossschoenau.de nachgelesen werden. Kamerad Kevin Lukesch berichtete über die umfang- und erfolgreichen Einsätze der Spielleute.

BM Frank Peuker reflektierte die Ereignisse von 2021 und 2022 aus seiner Sicht und drückte Respekt und Anerkennung für das ehrenamtliche Engagement der Kameraden, ob beim Einsatz oder der Ausbildung aus. Wichtig sei, sich auf die permanenten Veränderungen (technisch, bürokratisch, Vorschriften) einzulassen. Anerkennung des Ehrenamtes bedeutet nicht nur warme Worte, sondern Entlastung der ehrenamtlichen Kameraden von Bürokratie und von aus seiner Sicht sachfremden Einsätzen. Er hob als sehr positiv hervor, die Feuerwehr ist anerkannt und festverwurzelt im Gemeindeleben; eigene Veranstaltungen (Maibaum, Depotfest, Rocktober) aber auch die Unterstützung der Vereine sind dafür die Merkmale. Der BM stellte der HV in konzentrierter Form die Leistungen der Gemeinde für die Feuerwehr vor. Im Berichtszeitraum wurde 2021 der Abschluss Instandsetzung von Küche und Toiletten nach dem Wasserschaden im Depot Großschönau im Umfang von 104 T € bei einem Gemeindeanteil von 16 T€ und 88 T€ Versicherung vollzogen. Im Depot Großschönau erfolgte im Schulungsraum die Umstellung der Beleuchtung auf LED 2021/2022 mit Kosten 5,5 T €. Auch die Außenbeleuchtung wurde erneuert. Noch im ersten Halbjahr 2023 wird ein neues Kommando-und Vorausfahrzeug (in reduzierter Ausführung wegen der Preisentwicklung) angeschafft. Kosten 53 T € / davon Förderung 26 T €. Es handelt sich um einen Pickup vom Typ Ford Ranger mit fünf Sitzplätzen. Inzwischen erfolgte die Vergabe im Technischen Ausschuss des Gemeinderates. In den Haushaltsjahren 23/24 wird die finanzielle Situation der Gemeinde schwieriger, aber eine angemessene Ausstattung FFW muss gesichert sein, sagte Frank Peuker. Es wird aber nicht einfach.

Pfarrer Gerd Krumbiegel, zugleich auch ein immer gern gesehener Kamerad der Feuerwehr, brachte ein Seil mit und stellte seine Ansprache unter das Motto Zusammenhalt. Symbolisch betrachtet, ist die Kameradschaft der Feuerwehr eine Seilschaft, in der sich alle aufeinander verlassen können müssen. Daran muss immer wieder gearbeitet werden. Der Auftritt von Kommandant Jiři Sucharda (Sbor dobrovolných hasičů Varnsdorf) reflektierte das Thema Zusammenhalt auf seine Weise und unter dem Eindruck der Ereignisse um die Waldbrände in Böhmen und Sachsen. Später berichtete der Stv. Kreisbrandmeister Peter Seliger von seinen tiefen Eindrücken und Erlebnissen bei diesen Einsätzen und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit. Nach dem hervorragenden Abendessen, trat der GfC, an der Spitze der Präsident des Elferrates Uwe Thiele, mit einem kleinen Programm auf und überbrückte auf diese Weise die Zeit bis zum letzten Teil der Veranstaltung, den Ehrungen und Beförderungen. Wie es zu erwarten war, „spießten“ die profilierten Humoristen gesellschaftliche Ereignisse auf, über die man besser lachen sollte, auch wenn das manchmal schon schwierig wird. Also standen die Helden der „Letzten Generation“ im Scheinwerferlicht, und das Drama um Gender und „kulturelle Aneignung“ durfte nicht fehlen. Könnte es eigentlich eine verpönte kulturelle Aneignung werden, wenn sich Kinder im Fasching beispielsweise als Feuerwehrmann anziehen? Man kann nie wissen, was noch kommt.

Die Katze war schon längst aus dem Sack, als gegen 21.20 Uhr Ministerpräsident Michael Kretschmer den Saal betrat. Und das war ohne Zweifel der Höhepunkt der Veranstaltung. Er war gekommen, um den Großschönauer Feuerwehrleuten persönlich die sächsische „Waldbrandmedaille 2022“ zu überreichen. In seiner kurzen Ansprache brachte er zum Ausdruck, dass bei den schweren Waldbränden im Sommer 2022 unglaublich viele Menschen aus ganz Sachsen und darüber hinaus wertvolle Hilfe geleistet haben. Viele Frauen und Männer haben bis zur Erschöpfung gearbeitet und mit ihrem unermüdlichen Einsatz noch Schlimmeres verhindert. Darunter auch die Großschönauer mit ihren Partnern. Mit der Stiftung der Waldbrandmedaille 2022 für die Beteiligten bei der Bekämpfung der großen Waldbrandlagen würdigen MP und Staatskanzlei die Leistungen der Einsatzkräfte und der freiwilligen Helferinnen und Helfer und zeigen Respekt und ihre große Dankbarkeit. Dann wurde durch ihn die Verleihung vollzogen. Eine Bildergalerie wird in die Homepage der Feuerwehr eingestellt. Der MP fand Gefallen an dem Fortgang der Dinge und gratulierte auch allen anderen ausgezeichneten und beförderten Kameraden persönlich. Das Bild zeigt Kameradin Sahra Noffke bei der Beförderung zur „Feuerwehrfrau“. Insofern wurde für die betreffenden Kameradinnen und Kameraden diese HV zu einem besonderen Ereignis. Aber auch Kommandant Jiři Sucharda wird diesen Abend in guter Erinnerung behalten, denn der MP verlieh auch ihm die sächsische „Waldbrandmedaille 2022“. Mit großem Dank kann festgehalten werden: Die Anwesenheit von MP Michael Kretschmer bei der HV war für unsere Feuerwehrleute eine große Ehre.

Liste der Auszeichnungen, Ernennungen und Beförderungen:

Waldbrandmedaille: Michael Brase, Sandro Funk, Tommy Funk, Lilly Geißler, Helene Häber, Fabian Hälschke Manuel Hommel, Kevin Lukesch, Frank Opitz, Markus Pohl, Julius Richter, Fritz Ulbrich, René Ulbrich, Norman Postler, Jiři Sucharda

Ernennungen / Beförderungen:
Zum Feuerwehrmann-Anwärter: Götz Fiebiger, André Heinrich, Paul Vogt
Zum Feuerwehrmann/- frau: Sahra Noffke, Tom Patzelt, Fritz Ulbrich
Zum Hauptfeuerwehrmann: Kevin Lukesch, René Ulbrich
Zum Hauptlöschmeister: Michael Brase, Samuel Hänsch, Thomas Scholze
Zum Oberbrandmeister: Maik Müller

Jubiläen:
10 Jahre aktiver Dienst: Fabian Pavlik, Julius Richter, Kevin Lukesch, Sven Kurzer, René Schicht, Thomas Ohlberg, Toni Kappheim
50 Jahre treue Dienste: Christine Scholze, Horst Engelke, Judith Schmidt

Die Gemeindefeuerwehr und ihre Leitung bedankt sich abschließend sehr herzlich bei der Bäckerei Schulz für die Verpflegung, der Firma Arlt für die Getränke, dem Förderverein Waltersdorfer Kretscham e.V. für die Ausgestaltung der Veranstaltung und dem GFC für die kulturelle Umrahmung.

© Text und Bilder CM

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