Die letzten Einsätze

26.02.2024  Brandeinsatz  in Gartensiedlung am HUtberg Großschönau  Brand einer Gartenlaube
24.02.2024  Brandeinsatz  in Hörnitz Ernst Thälmannstraße  Brand eines PKW an
17.02.2024  Hilfeleistung  in Hutberg Großschönau  Gemeldete Hilfe Rufe aus

Aus unserer Galerie


Tatortbesichtigung

Am Sonnabend, dem 22. September unternahmen die Kameraden der Ortswehr Großschönau per Bus samt Angehörigen einen Ausflug in den Tagebau Reichwalde. Also konnte der Tanker dieses Mal, anders, als am 25. April, zu Hause bleiben. Das Wetter war günstig, kühl und trocken nach Regen am Vortag. Die erste Etappe endete am Kraftwerk Boxberg, wo die Reisegesellschaft den Bus gegen einen dreiachsigen, geländegängigen Mannschaftstransporter tauschte. Die Einfahrt in den Tagebau findet sich in unmittelbarer Nähe.

Sie verläuft parallel zu einem leistungsfähigen Transportband, der Verbindung zwischen Flöz und Kohlestapelplatz am Kraftwerk. Zunächst wurde die Ebene des Vorschnitts erkundet, wo es zu einem genau abgestimmten Zusammenspiel zwischen mächtigen Eimerkettenbaggern und der Förderbrücke F 60 kommt.Das Abbauprinzip erläuterte unser LEAG-Betreuer von der Höhe eines Aussichtspunktes mit Schautafeln. Die Förderbrücke bewältigt mit Hilfe der Eimerkettenbagger im Hoch- und Tiefschnitt eine „Abtragsmächtigkeit“ von 60 m (F 60). Die Brücke überspannt den Tagebau und stützt sich dort auf der Kippenarbeitsebene auf Fahrwerk und Gleisen ab. Das komplizierte Gebilde läuft mit 540 m/h ziemlich schnell. Es ist gewissermaßen ein liegender Eiffelturm mit einer Länge von 502 m. Hersteller war der VEB TAKRAF (heute GmbH) Lauchhammer. Also wird der Abraum über die eigentliche Grube hinweg auf die Kippe transportiert, wobei durch verschiedene Abwurföffnungen bereits ein projektiertes Grobprofil des zu rekultivierenden Geländes angelegt wird. Die Gleise der Anlage werden gerückt, so dass ein kontinuierlicher Betrieb (vorwärts/rückwärts) gewährleistet ist. Zwar qualmte es am 25 April auch auf dieser Ebene des Tagebaus, aber das Problem gab es tiefer, im Flöz. Dieses war damals völlig ausgetrocknet und vermutlich durch technische Ursachen an einem Tagebaugerät in Brand geraten. Dorthin fuhren wir anschließend. Es sah alles ganz harmlos aus, kein tiefer Schlamm, aber auch kein starker Staub. An diesem Sonnabend stand der Kohleabbau mit Hilfe der sehr großen Schaufelradbagger auf Raupen im Gegensatz zur Abraumförderung still. So konnten wir, insbesondere die am damaligen Einsatz beteiligten Kameraden, den „Tatort“ in Ruhe besichtigen.

Damals war das Ganze infolge Glut, Hitze und Rauch ein sehr beeindruckendes, gefährliches Unternehmen, bei dem deutlich wurde, dass die 4.000 l des TATRA-Tankers, gemessen am Bedarf, nur ein „Fingerhut“ waren. Viele Male musste die Besatzung zum Wasserholen durch das verrauchte Flöz pendeln. Dieser Einsatz war für unsere beteiligten Feuerwehrleute, u.a. den Kommandanten, eine sehr nachhaltige Erfahrung. Anschließend gab es ein Picknick am Ufer des schönen Bärwalder Sees mit Blick auf Hafen und Leuchtturm sowie das Kraftwerk Boxberg. Die Rückfahrt führte die Reisegesellschaft zunächst zum Löbauer Berg und zum Kaffeetrinken in den „Honigbrunnen“. Das gute und ausgiebige Abendessen erwartete uns in der „Windmühle Seifhennersdorf“, heute eine sächsische Bildungs- und Begegnungsstätte mit umfangreichen Angeboten an Veranstaltungen und im Bereich der Kulinarik. Eine wirkliche Windmühle gibt es dort seit 1854 nicht mehr, aber ein Besuch lohnt sich. Die Feuerwehr Großschönau bedankt sich herzlich bei der LEAG für die Möglichkeit, unter sachkundiger Führung den Tagebau Reichwalde besichtigen zu dürfen.

© Text und Bilder CM