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Der Maibaum steht

An ein Wunder hat niemand geglaubt, eher schon an die Macht des Faktischen, also das Abflauen der Coronerei. Also fand am 30. April nach einer zweijährigen Pause das erste Volksfest des Jahres 2022 in Großschönau statt. Das Wetter war freundlich, sogar die Sonne spielte ein wenig mit. Die Kameraden der Ortswehr hatten das Depot für die Feier vorbereitet, Verpflegung und Getränke herangeschafft und alles geschmückt. Die Feuerwehr-Hüpfburg erwartete die Kinder, die jungen Kameraden von der Jugendfeuerwehr Großschönau-Waltersdorf standen mit Kübelspritze und Zubehör für kleine Brandbekämpfungsübungen bereit.

Und ein neuer Maibaum lag bereit, etwas schlanker als der alte, ausgediente, dafür aber mit frischem weiß-grünem Anstrich. Kamerad Kevin Lukesch hatte mit Farbe, Pinsel und viel Fleiß für diesen speziellen Schmuck gesorgt. Die bekannten und beliebten Musikanten aus Varnsdorf spielten zu Kaffee und Kuchen auf, während sich das Depotgelände mit Besuchern füllte. Ab 18.00 Uhr erfreute dann der Spielmannszug der Feuerwehr die Gäste. Inzwischen wuchs die Nachfrage nach Bier und Bratwurst, so dass es sogar zur Bildung von „Wartegemeinschaften“ an den Ständen kam. Gezählt hat niemand, aber das Depot war so voll, wie schon lange nicht mehr. Das war ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr solch ein Fest in der zurückliegenden Zeit vermisst wurde. Etwas später, gegen 19 Uhr, ging es dann endlich um den Maibaum. Hinter dem Ehrenbanner und dem Spielmannszug marschierten die Jugendfeuerwehr und die aktiven Kameraden ein und nahmen Aufstellung. Nach den üblichen Formalitäten wurde der Maibaum, begleitet von einem Salutschuss der Schützengesellschaft, erfolgreich aufgerichtet. Zum Glück funktionierte die Kanone trotz der langen Pause noch immer zuverlässig. Kommandant Fabian Hälschke und Bürgermeister Frank Peuker sprachen zu den Gästen und wünschten der Veranstaltung alles Gute. Also konnte dann auf den Maibaum angestoßen werden. Niemand hat öffentlich darüber gesprochen, aber allen war bewusst, dass hier bei uns ziemlich unbeschwert gefeiert werden kann, während die armen Menschen in der Ukraine unter Putins Angriffskrieg und der russischen Soldateska leiden müssen.

Nach 20 Uhr formierte sich eine große Schar von Kindern mit ihren Eltern zu einem fröhlichen Fackel- und Lampionumzug. Wer erinnert sich nicht gern daran, als Kind die geheimnisvolle und romantische Atmosphäre eines solchen Umzuges erlebt zu haben? Mit dem Spielmannszug an der Spitze und von drei Einsatzfahrzeugen geleitet, wurde dann eine schöne Runde „um den Block“ gedreht. Nach der Rückkehr wurden die Fackeln zum Anzünden des Maifeuers genutzt. Unter diesem relativ modernen Namen feiern wir hier bei der Feuerwehr in den Mai hinein. Maisprünge über das Feuer und das symbolische Verbrennen eines Hexenabbildes gehören nicht zu den gepflegten Großschönauer Traditionen. Trotzdem wünschen wir uns ganz still, dass alles Böse und Schlechte von dem Feuer verbrannt werden möge. Zum Tanz in den Mai erklang dann flotte Musik der Disco. So ging dann etwas später ein gelungenes Fest zu Ende. Die Feuerwehr dankt allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben, besonders auch den Besuchern, die durch ihre zahlreiche Teilnahme zum Erfolg des Maibaum-Festes erheblich beigetragen haben.

© Text und Bilder CM

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